Nachhaltige Fonds performen mittel- und langfristig besser
Muss man das grüne Gewissen bei der Geldanlage mit Renditepunkten bezahlen? Keineswegs! Nachhaltige Fonds liefern sogar mehr – finanziellen – Gewinn als konventionelle, zumindest auf Drei- und Fünf-Jahres-Sicht. Das ergab eine Auswertung des Analysehauses Scope, das dafür „Aktien Europa“- und „Aktien Welt“-Fonds unter die Lupe nahm.
Als Unterscheidungskriterium diente Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung. Nachhaltige Fonds verfolgen ein konkretes nachhaltiges Anlageziel und gelten damit als „dunkelgrün“ („hellgrün“ sind, der Vollständigkeit halber, Fonds, die ökologische und soziale Aspekte gemäß Artikel 8 lediglich miteinbeziehen).
Artikel-9-Fonds kommen laut Scope nach fünf Jahren auf 6,3 (Europa) bzw. 8,2 (Welt) Prozent Rendite p. a., die nicht nachhaltigen auf 5,6 bzw. 8,0 Prozent. Noch größer ist der Renditevorsprung auf Drei-Jahres-Sicht. Lediglich auf kurzer Strecke, nämlich bei der Ein-Jahres-Performance, müssen sich die „dunkelgrünen“ Fonds geschlagen geben.
Welche Optionen gibt es für Menschen, die ihr Geld nachhaltig investieren möchten?
Am Markt gibt es mittlerweile für jeden Anlegertyp Produkte, die ökologische und soziale Aspekte berücksichtigen: von grünen Sparbüchern, über Festgeld und Sparbriefe bis hin zu grünen Anleihen und nachhaltigen Fonds. Allerdings gibt es bislang keinerlei Vorgaben dafür, was ein Finanzprodukt nachhaltig macht.
Wofür wären solche Vorgaben denn wichtig?
Das Problem ist, dass ein Teil der als nachhaltig beworbenen Investments lediglich einen „grünen Anstrich“ hat. So sind auch bei Weitem nicht alle Umweltfonds streng nachhaltig. Fonds beispielsweise, die nach dem Best-in-Class-Ansatz investieren, wählen die vergleichsweise nachhaltigsten Unternehmen jeder Branche aus, aber sie schließen keinen Wirtschaftszweig aus. Daher investieren sie grundsätzlich auch in Atomstrom, Erdöl, Waffen oder die Chlorindustrie. Das erwarten Kapitalanlegerinnen und -anleger aber nicht von einer nachhaltigen Anlage. Doch für sie ist es oft schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Worauf können Anleger*innen achten, wenn sie echte nachhaltige Finanzprodukte suchen?
Wer nachhaltig investieren möchte, sollte sich genau informieren und kritisch bleiben. Der Verkaufsprospekt eines Fonds ist eine wichtige Quelle; er informiert über die Anlagegrundsätze und -ziele. Im Jahresbericht findet sich eine Übersicht aller zum Stichtag im Fonds enthaltenen Wertpapiere und auch das meist monatlich veröffentlichte Fonds-Factsheet liefert aktuelle Informationen zum Portfolio.
Über die letzten Jahre haben einige Experten im Bereich der nachhaltigen Geldanlage Maßstäbe gesetzt. Bei der UmweltBank beispielsweise haben wir weitreichende Positiv- und Ausschlusskriterien definiert. Wir orientieren uns an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Das gilt für unsere gesamte Geschäftstätigkeit und damit natürlich auch für den UmweltSpektrum Mix. Überwacht wird die Einhaltung der Vorgaben vom Umweltrat – einem unabhängigen Kontrollgremium.
Nachhaltige Fonds können eine sehr gute Anlagestrategie vor allem auf langfristige Sicht darstellen. Wie beraten Sie gerne für Ihre individuelle Anlagestrategie, nehmen Sie jetzt Kontakt zu uns auf!